Presseschau Juli 2024

Quellen aus Printpresse und Internet
Zusammengestellt von Ursula Weidenhiller

Salzburg Airport

Flughafen Salzburg auf dem Weg der Erholung trotz Altlasten und Wetterdienst-Debatte
Der Flughafen Salzburg zeigt eine deutliche Erholung von den pandemiebedingten Einbrüchen und präsentiert beeindruckende Zahlen für das vergangene Jahr. Mit rund 1,61 Millionen abgefertigten Passagieren im Vorjahr verzeichnete der Flughafen ein Plus von 31,3% im Vergleich zum Vorjahr. Geschäftsführerin Bettina Ganghofer sieht optimistisch in die Zukunft und peilt für das laufende Jahr eine weitere Steigerung auf 1,66 Millionen Passagiere an, was nahe an das Vorkrisenniveau von 1,84 Millionen Passagieren heranreicht.
Eine große Unbekannte für die Zukunft bleibt die Altlastensanierung. Durch den Einsatz von PFAS-Löschschaum bei früheren Feuerwehrübungen wurde das Grundwasser rund um den Flughafen verunreinigt. Die Forschung zur Sanierung dieser Altlasten steckt noch in den Anfängen, und die genauen Ausmaße und Kosten der notwendigen Maßnahmen sind noch unklar.
Eine weitere Herausforderung stellt die geplante Umstellung der Wetterdienste auf Fern-Beobachtung dar. Die österreichische Flugüberwachung Austro Control liefert seit 1. Juli sämtliche meteorologische Prognosen und Warnungen für die Bundesländerflughäfen ausschließlich aus Wien-Schwechat. Dies bedeutet, dass die Fachleute vor Ort ihre Arbeitsplätze verlieren oder nach Wien übersiedeln müssen. Seitens der Politik und Gewerkschaft wurde dieses Vorhaben scharf kritisiert.
Austro Control verteidigt die Umstellung und betont, dass die Automatisierung internationaler Standard sei und sich bereits bewährt habe. In anderen österreichischen Flughäfen wie Linz, Graz und Klagenfurt wird die Flugmeteorologie bereits zentral aus Wien-Schwechat betrieben. Zudem wurden die Meteorologen intensiv auf die lokalen Verhältnisse in Salzburg und Innsbruck geschult, um die spezifischen topographischen Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Eurowings-Passagiere am Flughafen Salzburg profitieren ab sofort von neuen Self-Bag-Drop-Off-Automaten, die das Einchecken des Gepäcks erheblich erleichtern sollen. Diese Maßnahme, die bereits von Transavia und Lufthansa genutzt wird, reduziert Wartezeiten und beschleunigt den Check-in-Prozess. Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer betont, dass diese Entwicklung Teil des Strategieprojekts “Innovative Passagierprozesse” ist und sowohl den Komfort als auch die Effizienz für die Passagiere erhöht. Mit der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung im Luftverkehr sind klassische Check-in-Prozesse zunehmend auf Selbstbedienung umgestellt worden. Passagiere können ihre Bordkarten vorab ausdrucken oder digital mitführen und am Flughafen eigenständig ihr Gepäck einchecken. Der Prozess umfasst das Wiegen und Etikettieren des Gepäcks sowie die abschließende Identifikation am Abgabeschalter. Für diejenigen, die Unterstützung benötigen, stehen sogenannte “Floorwalker” bereit, um bei Fragen oder Problemen zu helfen. Die neuen Automaten ermöglichen eine frühere Gepäckaufgabe und sollen besonders während Verkehrsspitzen zur Entzerrung der Passagierströme beitragen. Passagiere mit Sondergepäck oder speziellen Reisedokumentenkontrollen müssen weiterhin die regulären Check-in-Schalter nutzen.
Eine neue Sommerflugverbindung nach Monastir besteht jeweils mittwochs per Direktflug mit Nouvelair. Daneben bietet Eurowings mit Burgas eine neue Sommerdestination in Bulgarien an. Buchbar ist der Tunesien-Urlaub bei den Reiseveranstaltern TUI und DERTOUR, die dieses neue Ziel exklusiv im Programm haben.
Die FTI-Insolvenz führt zu starkem Buchungsanstieg bei den Konkurrenzunternehmen.

Airlines

Ein langwieriger Prozess hat nun endlich ein Ende gefunden, die EU-Kommission erlaubt Lufthansa den Einstieg bei ITA Airways. Nach langer Prüfung hat die EU-Kommission grünes Licht dafür gegeben. Verabredete Abhilfemaßnahmen zum Wettbewerbsschutz sollen die Fluggesellschaften demnach innerhalb der nächsten vier Monate in Gang setzen. Lufthansa und ITA werden sich laut gut informierten Kreisen unter anderem zur Abtretung von bis zu 17 Start- und Landerechten in Mailand-Linate verpflichten und einem neuen Wettbewerber auf der Langstrecke in Rom Starthilfe geben. Noch vor Jahresende kann Lufthansa per Kapitalerhöhung die ersten 41 Prozent des ITA-Kapitals zeichnen. In einem zweiten Schritt wird Lufthansa die Anteile auf 90 Prozent hochfahren – die übrigen 10 Prozent gibt Italien unter dem Plan bis 2033 an Lufthansa frei, sofern vereinbarte Zielmarken erreicht werden. Lufthansa verschafft sich mit der Übernahme Zugang zum italienischen Markt, der vor allem wegen der engen Beziehungen in die USA sehr lukrativ ist. 
ITA Airways soll vom SkyTeam in die Lufthansa-Allianz Star Alliance wechseln und das Transatlantikbündnis verstärken, das Lufthansa mit United Airlines und Air Canada unterhält.

Weitere Konzentration in Europa
Mit der Genehmigung aus Brüssel schreitet die Konzentration der europäischen Luftfahrt voran. Dazu erklärte Spohr: „Die Entscheidung ist auch ein klares Signal für einen starken Luftverkehr in Europa, der sich im globalen Wettbewerb erfolgreich behauptet.“
Auch die Lufthansa-Konkurrenten wollen kleinere Gesellschaften übernehmen. So hat der IAG-Konzern um British Airways und Iberia bei der EU die Übernahme der spanischen Air Europa beantragt, während Air France-KLM bei der skandinavischen SAS einsteigen will. Auch Portugal sucht für seine TAP nach einem Anschluss bei einem größeren Konzern. „Wir brauchen europäische Airlines, die groß genug sind, um mit Anbietern aus Amerika oder China auf Augenhöhe zu konkurrieren, sagte Spohr im FAZ-Interview. Das gehe in Europa nur mit Übernahmen. Lufthansa-Chef Carsten Spohr will sich die Privatisierung von TAP Air Portugal „intensiv ansehen“ – der Südamerika-Spezialist TAP reizt allerdings nicht nur Lufthansa. Carsten Spohr möchte das Netzwerk nach Südamerika gerne ausbauen, aber „dafür brauchen wir mehr 787″, sagte Spohr im März. „Die großen Widebodies sind zu groß, kleinere Langstreckenflugzeuge wie die A340 für so lange Strecken aus Frankfurt und München nicht effizient genug.“
Parallel rechnet Lufthansa mit weiter wachsendem Wettbewerbsdruck aus dem Nahen Osten. „Diese Schere wird sich weiter öffnen, die Ambitionen an Golf und Bosporus sind enorm“, stellt Lufthansa im aktuellen Politikbrief fest und nennt Beispiele: „Saudi-Arabien will das Passagieraufkommen bis 2030 auf 330 Millionen Reisende mehr als verdreifachen. Dafür wurde mit Riyadh Air gleich ein neuer Flagcarrier gegründet. Im benachbarten Katar ist das größte Flughafenterminal der Welt geplant, die Investitionskosten in Dubai: rund 33 Milliarden Euro. In Istanbul soll die Airport-Kapazität bis 2028 auf 200 Millionen Reisende pro Jahr steigen.“

Die Lufthansa Group hat mit Lufthansa City Airlines eine neue Fluggesellschaft ins Leben gerufen, die am 26. Juni 2024 ihren Betrieb aufgenommen hat. Sie wurde gegründet, um das regionale Streckennetz der Lufthansa Group zu stärken und flexibler auf die Nachfrage zu reagieren. Mit einer modernen Flotte und einem Fokus auf Effizienz und Kundenservice soll die neue Airline eine wichtige Rolle im europäischen Kurz- und Mittelstreckenverkehr spielen.

Am 1. Juli 2024 startete Austrian Airlines ihre erste ganzjährige Nonstop-Flugverbindung von Wien nach Boston. Mit der Boeing 767, ausgestattet mit 211 Sitzplätzen, wird die österreichische Fluggesellschaft bis zu sechs Flüge pro Woche zur US-Metropole anbieten. Die Eröffnung dieser neuen Route markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Netzwerkerweiterung von Austrian Airlines.

In nur zwei Wochen gelang es den Männern und Frauen der AUA-Werft auf dem Flughafen Wien, den am 9. Juni 2024 durch Hagel schwerbeschädigten Airbus A320, OE-LBM, wieder flugfähig zu machen. Eine hervorragende Leistung, die einmal mehr den ausgezeichneten Ruf, den die AUA-Technik in der Branche genießt, unterstreicht.

Flughäfen

Mailand-Malpensa wird zu „Aeroporto Silvio Berlusconi“
Der wichtigste Flughafen der italienischen Millionenstadt Mailand trägt allen Protesten zum Trotz ab sofort den Namen des verstorbenen früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Der Flughafen Mailand-Malpensa – auch ein Drehkreuz im internationalen Luftverkehr – heißt nun offiziell Aeroporto Silvio Berlusconi. Die Entscheidung wurde im Schnellverfahren von der Rechtsregierung in Rom vollzogen, zu deren tragenden Säulen die von Berlusconi gegründete Partei Forza Italia gehört. Der für Flughäfen zuständige Verkehrsminister Matteo Salvini ließ sich dabei auch nicht durch viel Kritik aus dem gegnerischen Lager aufhalten. Anschließend äußerte er seine „große Zufriedenheit“.

Der Flughafen Zürich hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Zukunftssicherheit und Effizienz getan: Eine neue Gepäcksortieranlage ersetzt die in die Jahre gekommene alte Anlage. Mit modernster Technologie und einem Investment von rund 450 Millionen Schweizer Franken wird die Gepäckabfertigung für die nächsten zwei Jahrzehnte gesichert. Dies ist ein entscheidender Fortschritt für die kontinuierliche Verbesserung der Infrastruktur und die Einhaltung der neuesten Sicherheitsvorschriften.

Bukarest: Wizz Air kehrt nach Baneasa zurück
Ab 9. Juli bis 23. September 2024 nimmt Wizz Air – zumindest vorläufig – wieder Kurs auf den stadtnahen Airport der rumänischen Hauptstadt. Die Entscheidung, Flüge vorübergehend von Otopeni nach Baneasa zu verlegen, soll laut Wizz Air dazu beitragen, die Servicequalität und Effizienz für die Passagiere zu verbessern. Der „Bucharest Aurel Vlaicu Airport“ wird primär für „General Aviation“ (Privatflüge) und Inlandsflüge genutzt. Wizz Air betont, dass die Entscheidung zur vorübergehenden Verlegung der Flugverbindungen strategisch motiviert ist, um den Passagieren einen reibungslosen Reiseablauf und eine angenehme Erfahrung während der belebten Sommermonate zu gewährleisten. Der Flughafen bekannt als BBU, liegt etwa 8 Kilometer nördlich des Stadtzentrums und ist eine Alternative zum größeren „Bucharest Henri Coandă International Airport“ – Otopeni.
Ursprünglich als Militärflugplatz errichtet, hat sich der Flughafen Baneasa zu einem wichtigen Knotenpunkt für regionale und Inlandsflüge entwickelt. Seine Lage nahe dem Stadtzentrum macht ihn besonders attraktiv für Passagiere, die schnell und bequem in die Hauptstadt und zurück gelangen möchten. Für Reisende, die Flexibilität und Zugänglichkeit schätzen, stellt der Flughafen Baneasa eine praktische Option dar. Mit regelmäßigen Verbindungen zu verschiedenen Städten in Rumänien und gelegentlichen internationalen Flügen bietet er eine alternative Wahl für Passagiere, die nahe am Zentrum von Bukarest starten oder landen möchten.

Airport-Ranking: Welcher Flughafen ist der beste der Welt?
Für das Ranking wurden Daten aus dem Zeitraum vom 1. Mai 2023 bis zum 30. April 2024 ausgewertet. Kriterien der Bewertung waren Pünktlichkeit, Sauberkeit und Passagierzufriedenheit. In der aktuellen Bewertung sichert sich der Hamad International Airport in Doha den Titel als bester Flughafen der Welt. Mit einer Punktzahl von 8,52 von 10 möglichen Punkten liegt er knapp vor dem Flughafen Kapstadt in Südafrika (8,50 Punkte) und dem Chubu Centrair International Airport in Japan (8,49 Punkte). Diese Flughäfen zeichnen sich durch hohe Pünktlichkeit, hervorragenden Service und ein erstklassiges Angebot an Geschäften und Restaurants aus.
Auch Flughäfen in Brasilien sowie in den USA und im Oman erhielten hohe Bewertungen. Der Flughafen Maskat, der Sieger des letzten Jahres, fiel in diesem Jahr auf Platz sieben zurück, erhielt aber dennoch eine sehr gute Bewertung. Der beste Flughafen Europas ist laut AirHelp der Flughafen Bergen Flesland in Norwegen, der Platz 25 belegt. Auch andere europäische Flughäfen wie der Flughafen in Amsterdam und Kopenhagen schnitten gut ab. Besonders pünktlich landen die Flieger in Kapstadt, Brasilia und Panama-Tocumen. Die höchste Zufriedenheit der Reisenden wurde am Flughafen in Nashville, USA, festgestellt. Doha und Dubai glänzen mit dem besten Angebot an Restaurants und Geschäften.

Die schlechtesten Flughäfen der Welt
Mit einer Gesamtbewertung von 5,35 Punkten ist der Flughafen Tunis in der tunesischen Hauptstadt der weltweit schlechteste Flughafen. Auf dem zweitletzten Platz landet der Flughafen Heraklion auf der griechischen Insel Kreta mit einer Bewertung von 6,51 Punkten. Nur etwas besser schneiden die beiden Hauptstadtflughäfen London Gatwick Airport und der Nikola Tesla Flughafen in Belgrad ab, die jeweils 6,53 Punkte erhielten. Unter den 20 schlechtesten Flughäfen der Welt befinden sich 14 in europäischen Städten – fünf davon in Großbritannien und drei in der Türkei.

Boeing gesteht Betrug von US-Regierung ein
Boeing bekennt sich schuldig, die US-Regierung betrogen zu haben, um einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 MAX zu entgehen. Das geht aus einem Dokument des US-Justizministeriums für das zuständige Bundesgericht in Texas hervor. Die Folgen sind eine neue Millionenstrafe sowie ein Aufpasser der Regierung für den US-Flugzeugbauer.
Bei den Unglücken im Oktober 2018 und März 2019 waren 346 Menschen ums Leben gekommen. Boeing hatte seinerzeit eine Strafverfolgung unter anderem mit dem Versprechen vermieden, ein Compliance- und Ethik-Programm umsetzen. Auch zahlte der Konzern eine Strafe von 243,6 Millionen Dollar. Das Justizministerium kam bereits im Mai zu dem Schluss, dass Boeing gegen Auflagen des damaligen Deals verstieß.
Ein weiterer Vorfall einer Boeing Maschine fand beim Abflug aus Los Angeles statt. Hier löste sich von einer 757-200 von United ein Rad. Es ist der zweite Vorfall dieser Art bei United im laufenden Jahr. United ringt seit Monaten mit einer Serie von Zwischenfällen. Die Häufung rief zuletzt die US-Luftfahrtbehörde auf den Plan – die FAA schränkte Wachstumspläne von United für den Sommer ein.
Fazit: nicht nur die Flugzeugbauer, sondern auch die Wartungsarbeiten der Fluggesellschaften stellen einen wichtigen Aspekt der Sicherheit dar.

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